Smart4RES
Schaffung eines neuen Standards für die gesamte Wertschöpfungskette der EE-Prognose
Die europäischen Stromversorgungssysteme stehen vor großen Veränderungen, die unter anderem auf die massive Verbreitung der wetterabhängigen Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen (EE) zurückzuführen sind. Der kontinuierlich steigende Anteil der erneuerbaren Energien am Stromerzeugungsmix weltweit und die unstete Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien stellen den Betrieb der Stromsysteme vor verschiedene Herausforderungen. Dabei ist die kurzfristige Vorhersage der EE-Erzeugung, wenige Minuten bis hin zu Tagen im Voraus, eine wichtige Voraussetzung für den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb von Stromsystemen mit hohem EE-Anteil.
Das Projekt Smart4RES (RES = Renewable Energy Sources) zielt auf die Entwicklung und Validierung von Instrumenten und Modellierungswerkzeugen der nächsten Generation ab. Diese sollen gemeinsam eine weitere – auch wirtschaftliche – Steigerung der EE-Prognoseleistung unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen. So soll die bereits hohe Qualität der Vorhersage durch die Zusammenarbeit von Industrie und Forschung und durch die Betrachtung der kompletten Prozesskette optimiert werden: angefangen vom Einsammeln der Daten beim Wettermodell bis hin zur Endanwendung bei der Integration der EE in die Stromnetze und -märkte.
Zu den Inhalten, an denen energy & meteo systems beteiligt war, gehörten u.a. die Anwendung und Validierung von verbesserten Wettermodellprognosen in der operationellen Wind- und Solarleistungsprognose sowie die Entwicklung und Anwendung von Methoden zur Verbesserung der Kurzfristprognose. Als Beispiel ist hier die Nutzung der Bilder von Wolkenkameras zu nennen, mit denen sich die Qualität der Kurzfristprognose (15-30 Min. in die Zukunft) um über 20% verbessern lässt.
Zum europäischen Konsortium gehören insgesamt zwölf Partner aus sechs Ländern, darunter neben den deutschen Unternehmen energy & meteo systems und DLR die niederländische DNV-GL und Whiffle, die französische Armines und Meteo France sowie die dänische DTU. Das von MINES ParisTEch koordinierte Projekt lief von November 2019 und wurde im April 2023 abgeschlossen.
